Der gelernte Konditor Josef Horvath reiste zweimal um die Welt und verkaufte sein Eis sogar auf Hawaii, bevor er daheim in Wiener Neustadt seinen eigenen Eissalon gründete. Jetzt, in der Pension, hat er das uralte Haus am Domplatz mit geschickten Händen und Austrotherm Fassadenprofilen selbst verziert.
Als frisch gebackener Konditormeister ging der geborene Wiener Neustädter erst einmal aufs Schiff und reiste zweimal um die Welt. 15 Jahre lang verwöhnte er die Süßschnäbel im bekannten „Hotel Schwarzer Adler“ in St. Anton am Arlberg. Von dort ging es für eine Zeit auf die Urlaubsinsel Maui auf Hawaii. Zurück in Wiener Neustadt, eröffnete Josef Horvath 1992 endlich seinen eigenen Salon. Das Eis und die Mehlspeisen schmeckten den Wiener Neustädtern so gut, dass Horvath später sogar in der Lage war, das Gebäude am Domplatz zu erwerben. Vor ein paar Jahren hat er den Eissalon an Jüngere vermietet – doch im Lehnsessel sitzt der Pensionist auch mit 71 Jahren noch nicht. Er steht lieber am Baugerüst und werkt an der Fassade seines Hauses.
Nachdem der Verputz am mehrere Jahrhunderte alten Gebäude erneuert worden war, galt es, ihm die historische Optik zurückzugeben. Einige wenige Profile waren noch von früher vorhanden, der überwiegende Teil wurde bei Austrotherm den Originalen nachgebaut. Auch die Planung lag in den Händen der Austrotherm Experten. Coronabedingt fehlten die Arbeiter, und so machte sich der Konditormeister einfach selbst ans Werk – mit Verzierungen kennt er sich schließlich aus. So verarbeitete er Elemente wie Hauptgesimse und Begleitgesimse, brachte an den Fenstern Rahmungen und Sohlbänke an und ebenso Bekrönungsprofile, die wie ein kleines Dach über den Fenstern liegen. Mit Gewändeecken erzielte er den Effekt, dass die Ecken optisch aus der Fläche herausspringen. Sogar die Fensterlaibung hat er mit Austrotherm Fassadenelementen versehen. „Die habe ich dekoriert wie eine Hochzeitstorte“, sagt Horvath über die neue Fassade.
Durch seine Lage blickt das Haus auf zwei Gassen, den Domplatz und die Domgasse. Die eine Seite war vorschriftsmäßig wiederherzustellen, die andere Seite in der Domgasse ergänzte Horvath freiwillig mit Fassadenprofilen, um auch dort das Gebäude- Ensemble zu verschönern. Das altehrwürdige Haus wird innen vollständig erneuert und von Grund auf saniert. Nach der Fertigstellung möchte er den zweiten Stock für die Kinder reservieren, sagt Josef Horvath. Er selbst hat schon ein neues Ziel: Sobald die Fassade perfekt ist, macht er sich zu Fuß nach Mariazell auf.
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