Der KII, früher Kö-Bogen II genannt, schließt an den markanten Bau von Stararchitekt Libeskind an und macht das architektonische Herzstück der Düsseldorfer Innenstadt komplett. An Extravaganz legt das neue, zweiteilige Gebäude-Ensemble noch einen drauf – mit rund 8.000 Laufmetern Hainbuchenhecke am Umkehrdach. Zuvor jedoch musste das Team der Verarbeiter die enorme Neigung der Schrägfassade meistern …
Einen Viertelkreis-Bogen beschreibt die Hofgartenstraße in Richtung Königsallee: Daher hat das Düsseldorfer Großprojekt „Kö-Bogen“ seinen Namen. Der New Yorker Stararchitekt Daniel Libeskind entwarf den Gebäude- Komplex aus Glas und Naturstein, der 2014 als „Bestes Stadterneuerungsprojekt“ ausgezeichnet wurde. Als letzte Bauphase war noch die Neustrukturierung des Bereichs zwischen Schauspielhaus und Schadowstraße übrig. Nach den außergewöhnlichen Plänen von Ingenhoven Architects begannen 2017 die Arbeiten am „Kö-Bogen II“, jetzt einfach „KII“ genannt.
Es entstand ein neues Geschäfts- und Bürogebäude, dessen Oberfläche europaweit Einzigartiges zu bieten hat: Das zweiteilige Ensemble wurde über und über mit Hainbuchenhecken bepflanzt. Auf zwei Fassadenschrägen und am Dach trägt es nun 30.000 Pflanzen in 3.500 Stahltrögen mit integriertem Bewässerungs- und Drainagesystem.
Als der Rohbau stand, startete das Team des Verarbeiters OVER DACH mit der Abdichtung der Fassade. Nicht die leichteste Übung – immerhin erstreckt sich die Fassade bis zu 20 Meter in die Höhe und weist dazu eine Neigung bis zu 60 Grad auf. Um auf der gesamten Fläche den Zugang und die Arbeiten möglich zu machen, waren daher speziell angefertigte Werkzeuge nötig. Die Komplexität der Aufgaben, die hohen technischen Ansprüche und aufwändige Detailausbildungen machten das Projekt zu einer echten Herausforderung. „Zum Beispiel mussten 520 Durchdringungen zur Aufnahme der Stahlkonstruktion für die Bepflanzung geschaffen werden“, berichtet Oliver M. Oettgen, Teil der Geschäftsleitung von OVER DACH: „Bis zu fünfzehn unserer Mitarbeiter waren ganze 10 Monate lang durchgängig am KII beschäftigt.“Aufgrund der Nutzung als Gründach und Geometrie der Hauptdachfläche entschied man sich für eine zweilagige Verbund- Abdichtung als Umkehrdach. „Mit Austrotherm XPS TOP 30 hatten wir daher das ideale Produkt für dieses anspruchsvolle Projekt gefunden“, erklärt der technisch verantwortliche Marcel Heinze. Austrotherm XPS ist hochdruckfest und bestens für Umkehrdächer mit großer Belastung geeignet. Besondere Herausforderungen waren die Entwässerungsplanung sowie Durchdringungen und Anschlussarbeiten. Unter Berücksichtigung der anerkannten Regeln der Technik musste das Verarbeiterteam flexibel bleiben und während laufender Arbeiten manche technische Details anpassen. Voraussetzung war stets, die architektonischen Vorgaben zu berücksichtigen.
Die Hecken verbessern nun das Mikroklima der Stadt: Im Sommer schirmen sie die Sonnenstrahlen ab und reduzieren den innerstädtischen Wärmeeffekt, sie binden Kohlendioxid, speichern Feuchtigkeit, dämpfen Lärm. Für Düsseldorf ist das begrünte Büro und Geschäftsgebäude eine Antwort auf den Klimawandel: Die positive Wirkung der laubhaltenden Hecken auf die Umwelt entspricht der von rund 80 ausgewachsenen Laubbäumen. Und mit den Hainbuchen wählte man bewusst eine heimische Pflanzenart, die ins ökologische Gefüge Mitteleuropas passt.
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